
17 Apr Digitalisierung x Fashion = Handybuckel
Der Nachwuchs des Modedesigns will mehr als nur schöne Kleidung machen. Zehn Modeschüler*innen aus Innsbruck präsentieren im Rahmen des Take Festival Parcours ihre Kollektionen, die sich unter anderem mit der Digitalisierung und ihren Auswirkungen beschäftigen.
Der 19-jährige Florian Sigl ist einer von ihnen und beantwortete stellvertretend für seine Kolleg*innen Regina Ringer, Hannah Bucher, Julia Rathgeb, Valentina Bertelsen-Schreiner, Eva Hauser, Nathalie Duran Rodriguez, Ria Kathan, Vanessa Geisler und Jelena Catic unseren Fragen zu “Wired World“.
Man könnte sagen, das Überthema eures Projektes am Take ist die Digitalisierung. Warum?
Die Digitalisierung hat die Globalisierung beschleunigt und beeinflusst natürlich auch Fashion. Wir wissen etwa über Mode am anderen Ende der Welt Bescheid und das in Echtzeit. Alle unsere Kollektionsthemen hängen direkt oder indirekt mit diesem Phänomen zusammen, der 3D-Druck genauso wie die Auseinandersetzung mit Subkulturen, Selbstdarstellung auf Social Media, das alles spielt mit.
Du hast dich in deiner Kollektion auf das Smartphone und seine Auswirkungen auf die Mode bezogen. Welche Verbindung gibt es da?
Die Smartphone-Nutzung hat die Gesellschaft und das Leben extrem beeinflusst und wirkt so auch auf Mode. Social Media ganz offensichtlich, aber auch das Smartphone an sich hat starken Einfluss. Nehmen wir die Handyhülle: Es hat sich eine regelrechte Industrie entwickelt. Leute, die sich High Fashion Labels normalerweise nicht leisten können, kaufen sich eine Hülle für ihr iPhone. Es ist das wichtigste Accessoire geworden und ersetzt teilweise sogar die Clutch oder Tasche, weil alles, was man braucht, darin vereint ist. Ein Prestigeding, ein Statussymbol, wie ein Kleidungsstück. Durch die Digitalisierung ist auch eine Art Demokratisierung der Mode entstanden.
Wie setzt du das in deinen Entwürfen um?
Ich versuche mich durchaus kritisch mit den Zusammenhängen auseinanderzusetzen. Einer meiner Entwürfe visualisiert etwa den negativen Gesundheitsaspekt der Smartphone-Nutzung: Die Schulterpartie ist an einen übertriebenen gekrümmten Rücken, an den Handybuckel, angepasst – die Haltung, die bei exzessiver Nutzung entstehen kann. Ich verwende auch alte Kabel. Durch die schnellen Entwicklungen in der Technik produzieren wir immer mehr Elektroschrott, ein weiteres Problem.
Welche Plattformen nutzt du privat?
Ich nutze eigentlich nur WhatsApp, bin vielleicht noch auf Instagram, aber nicht viel. Es ist mir einfach auch zu time consuming.