Im Gespräch mit DMMJK

DMMJK

Im Gespräch mit DMMJK

Emil Maria Beindl und Markus Binder – das sind die kreativen Köpfe hinter dem Label DMMJK. Nach den Showrooms in Frankreich und Japan präsentieren sie ihre Kollektionen bei der AFA & departure fashion night 2016 und sind für den Austrian Fashion Award – Modepreis der Stadt Wien 2016 nominiert. Ich habe mit ihnen über ihren potenziellen Sieg gesprochen und herausgefunden, wofür sie töten würden.

Ihr seid für den Austrian Fashion Award nominiert – wie fühlt Ihr euch?
E: Wir freuen uns total, dass wir die Möglichkeit haben, dabei zu sein. Aber setzen unsere Erwartungen nicht zu hoch an, sondern lassen uns überraschen.
M: Nennen wir es: vorsichtig und optimistisch sein.

Wie würden Eure Zukunftspläne aussehen, wenn Ihr gewinnt?
E: Wir erhoffen uns natürlich, dass wir dadurch neue Zielgruppen und neue Präsentationsmöglichkeiten für unsere Kollektionen erreichen können. Nach Ausstellungen in Tokyo und Paris möchten wir unter anderem mithilfe des Preises in London stärker Fuß fassen.

Ihr stellt Kollektionen in Weltstädten aus. Wo fühlt ihr Euch am wohlsten?
E: Ich glaube, es hängt davon ab, was wir gerade präsentieren möchten.
M: Nach Paris kommen alle internationalen Einkäufer der Shops und wir präsentieren seit der ersten Saison dort. Die Shops wissen, wo sie uns finden.
E: London ist sehr offen für junge, neue Ideen – einfach sehr dynamisch. Als Label muss man auch immer den perfekten Augenblick erwischen, in dem der Zeitgeist der Stadt, das Tempo und die Ästhetik der Trends mit dem Design einhergehen.
M: Tokyo hingegen ist sehr experimentierfreudig. Jeder zieht einfach an, was er möchte. Es gibt keine Richtung, wie Kleidung sein muss.

Wieso DMMJK (Dennis, Martha, Marcy, Jessica & Kevin)?
M: Schon bei unserer Abschlusskollektion haben wir unseren Outfits einzelne Charaktere zugewiesen.
E: Und es handelt sich auch um die Personifikation. Jeder Name soll unterschiedliche Gesellschaftsschichten und Herkünfte ansprechen.

Wer soll Eure Mode tragen?
E: Niemand muss ein bestimmter Typ sein, um unsere Teile tragen zu können. Es geht darum, allen Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich durch unsere Mode zu identifizieren und dadurch authentisch zu wirken – egal ob jung oder alt.
M: Oft erscheint unsere Mode jung, bunt und außergewöhnlich. Ich glaube aber, auch wenn wir darauf hinarbeiten eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, werden wir oft trotzdem überrascht. Auch ältere Kunden sind begeistert von vielen Stücken und stylen sie ganz klar nach ihren eigenen Regeln.

Euer persönliches Lieblingsteil in Eurer Kollektion?
M: Unsere Outerwear-Teile mag ich sehr. Auch, weil man sie super unisex tragen kann.
E: Meine Mutter hat in meiner Wohnung zum ersten Mal einen orangenen Mantel der neuen Kollektion probiert und hat sich darin verliebt. Das war ein ganz besonderer Moment. Seitdem ist er mein Favourite.

Was war Euer prägendstes Erlebnis in Eurer Designkarriere?
M: Die Zeit in New York hat mir sehr viele Eindrücke geschenkt. Als wir zurück nach Österreich gekommen sind, hatten wir sehr viel Energie und Tatendrang . Die Zeit dort hat uns gezeigt, dass man mit viel Arbeit einiges erreichen kann.
E: Jedes Mal wenn wir ein Shooting haben, ist es ein neues Erlebnis. Wenn man seine eigenen Kreationen an den Models sieht, die das Design wunderbar verkörpern. Der Moment ist zwar nur kurz, aber du siehst, wofür du so hart gearbeitet hast.

… und nun einige Quick-Questions: 

Mein schlimmster Morgen…
M: ist viel zu früh, viel zu wolkig und viel zu verschlafen.
E: wird durch meinen Hund wieder gut.

Wenn ich nervös bin…
M: Kaue ich auf meiner Unterlippe herum.
E: Sag ich manchmal einfach gar nichts.

Am glücklichsten bin ich…
M: Wenn ich Zeit für meine Liebsten finde.
E: Mit Freundin, Familie und Hund.

An einem normalen Sonntag…
M: Schlafe ich aus, frühstücke ich lange und verbringe den Tag mit meinem Freund auf der Couch.
E: Vor allem Schlafen und dann was der Tag so bringt.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte, um die Welt zu verändern…
E&M: Eine einheitliche Weltsprache.

Kaffee trinke ich…
M: Ganz selten, weil ich davon nervös werde.
E: Viel zu viel.

Ich würde töten für…
E: Schokolade.
M: Ich töte nicht. Ich komme anders an mein Ziel.

 

Mehr über DMMJK:
Offizielle Website
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Interviewt und geschrieben von:
Reesa Jan
Website

Teresa Janschitz
teresa.janschitz@gmail.com