“Es gab schon dynamischere Zeiten”

Nicole Adler

“Es gab schon dynamischere Zeiten”

Nicole Adler ist Modejournalistin, Autorin und Herausgeberin der Buchreihe “for Women only” und bespielt den dazugehörigen Blog “Wien for Women only” mit Insiderwissen rund um Themen wie Beauty, Mode, Kultur und besondere Orte der Stadt. Am Take Festival kuratiert sie den Pop-Up Store und gewährt damit einen Blick auf die österreichische Design- und Modeszene.

Sie kuratieren den Pop-Up Store am Take Festival 2017. Was dürfen sich die Besucher erwarten?

Nicole Adler: Eine Auswahl österreichischer Designerkollektionen, Accessoires, Schuhe und Produkte die ich spannend finde. Das Gute daran: man hat für drei Tage alles auf einem Fleck – auch Designer, die am Take Festival nicht anderweitig vertreten sind.

Sie sind Modejournalistin. Wenn Sie einen Artikel über das Take Festival schreiben würden, wie würde der Titel lauten?

Gute Titel sind das Schwierigste überhaupt. Am besten die der Bildzeitung studieren… Es fällt mir aber jetzt so ad hoc keiner ein. Das ergibt sich ja meist auch aus dem Text.

Wien ist in Sachen Mode im internationalen Vergleich immer noch etwas konservativ. Wirklich Ausgefallenes sieht man selten. Sehen Sie das auch so?

Sie meinen auf der Straße? Ja, da ist was dran. Aber es gibt immer wieder Stylisten und Designer, die international sehr erfolgreich agieren, wie etwa Petar Petrov, Arthur Arbesser, Roshi Porkar, Wendy Jim, Marina Hoermanseder, Sabina Schreder… und da habe ich sicher noch einige vergessen.

Sie sind schon sehr lange in der Mode tätig. Wie hat sich die Szene in Wien in all den Jahren entwickelt? 

Es gab schon dynamischere Zeiten. Etwa als Raf Simons als Professor die Modeklasse leitete und die Studenten sich internationalisierten und dadurch Wien als Modestandort beziehungsweise die Modeklasse auch mehr Aufmerksamkeit bekam.

Ihre Städteguides heißen for Women only. Wie beschreiben Sie die typische Leserin Ihrer Guides?

Gut informierte weltgewandte Frauen, entdeckungsfreudig, lebenslustig und inspiriert.

Machen Sie sich bewusst auf den Weg, um neue Orte zu entdecken oder passiert das intuitiv?

Mein Radar ist eigentlich immer an. Ich bin ein neugieriger Mensch und finde es herrlich neue Menschen und Settings kennenzulernen. Ein Perspektivenwechsel sozusagen. Egal ob es dabei um Kunst, Design, Mode, Architektur oder Beautyprodukte geht.

Sie geben in Ihrer Buchserie talentierten, informierten Frauen aus den Bereichen Mode, Kunst, Architektur und Design eine Plattform. Warum eigentlich nur Frauen – wäre es für Sie denkbar, auch einen Guide für Männer herauszugeben?

Darauf werde ich immer wieder angesprochen. Ich gehe sehr intuitiv an die Sachen heran. Ich will mit meinen Guides auch sichtbar manchen, wie Frauen, jede auf ihre ganz persönliche Weise, die Stadt gestalten und lebenswerter machen und sich engagieren. Natürlich könnte man so ein Produkt auch gut für Männer umsetzen. Aber für den “Mann von Welt” gibt es ja bereits Monocle.

Ihr persönlicher Favorit unter den Modedesignern ist…

Gibt es natürlich, aber das fände ich jetzt, im Zusammenhang mit dem Pop-Up, nicht so gut zu erwähnen.


Mehr über Nicole Adler gibt es in einem spannenden Interview unseres Medienpartners C/O Vienna Magazine zu lesen.

Weitere Informationen zum Pop-Up Store gibt es HIER.

Christoph Jelinek
cjelinek.cj@gmail.com

Journalism and New Media Student, Editor, Fashion and Culture Enthusiast