MigraNation

fashionrevolution

MigraNation

“Yes, there is active aid to be done, but as creative practitioners who absorb the world, this is a crucial issue that cannot be ignored.[…] It’s not a distant problem, anymore. The migration crisis is at our doorsteps.” (Diana Gómez)

Die Flüchtlingsbewegung seit 1999 ist schon lange kein länderspezifisches, sondern ein europäisches, vielmehr globales Phänomen geworden. Viele Modedesigner_innen haben ihre HW 2016/17 Shows genutzt, um Elemente der Flucht und Migration in ihre Défilés und Kollektionen einzubauen. Catwalks, Bilder und Inszenierungen zeigen bei Comme des Garçons, Louis Vuitton oder Prada Elemente von Krieg, Frieden, Trauer und Leid. Walter van Beirendoncks Kollektion “WOEST” (nl.), deutsch: wüst, fuchsteufelswild, wütend” appellierte mit dem Slogan “Stop terrorizing our world!”

Während die eine Seite ihre Stimme kritisch erhebt, haken andere ein, um die wachsende Mobilität als Anker zu nutzen, um neue Wege zu gehen. Modemessen, Fotostrecken und Erfolgsgeschichten, wie After Migration, schlagen Brücken und machen auf wechselnde Modeerscheinungen und einem veränderten Modebewusstsein durch Migration und Integration aufmerksam.

Was bedeutet es aber, heutzutage ein Migrant oder ein Flüchtling zu sein? Von einer besseren Zukunft träumen noch Millionen Menschen*, die sich derzeit auf der Flucht befinden, in Lagern warten oder noch gar nicht den beschwerlichen und gefährlichen Weg auf sich genommen haben. Die meisten Medien berichten “laut”, “schreiend” und “angstmachend” über den Flüchtlingsstrom.

Die Ausstellung FASHION REVOLUTION der Akademie für Bildende Künste Wien fächert in einem Themenblock genau diese brandaktuelle Thematik auf:

Bewegung als Symbol – die Videoarbeit “Auf der Flucht” von Elsa Klar und Laura Molnar geht einer zentralen Aussage nach: “Manchmal bringt dich das Leben an einen Ort, von dem du niemals gedacht hattest, dass du dort landen würdest.”

 

auf der flucht

“Jacket/Journey”, ein Film von Viktorija Stieger, Simone Dörler und Melanie Möllinger, beschäftigt sich mit Herkunft, Migration und Tradition. Kleidung wird in diesem künstlerischen Beitrag Symbol von Familie und ein Anker auf einer Reise in eine ungewisse Zukunft.

jacket journey

In einem dritten Beitrag wird Kleidung zum Symbol von Hilfe. Für das Kurzvideo “Kleiderkammer für Flüchtlinge” begab sich Elke Gaugele nach Wien und Frankfurt am Main und recherchierte vor Ort, um der Frage nach der Spende nachzugehen. Dabei versachlicht Helfen sich in der großen Halle zur rationalisierten Arbeit eines Logistikbetriebs.

Kleiderkammer für Flüchtlinge

Migration ist ein Thema! “So, I think as designers, artists and creatives, we must be the voice of those who are silent by constantly researching, compiling and translating.” (Diana Gómez

 

* Zahlreiche Kriege der letzten beiden Jahrzehnte zwangen Menschen zur Flucht – Tschetschenien seit 1999, Afghanistan seit 2001, Irak seit 2003 und Syrien seit 2011.

Elisabeth
r0410958@student.akbild.ac.at