
22 Apr In die Unterwelt eintauchen
Bizarr, düster und unheimlich. Die Modeindustrie hat abseits vom Glamour auch Schattenseiten und Unterwelten – man denke an einstürzende Textilfabriken, Umweltbelastungen oder Kinderarbeit.
Bei der Ausstellung Underworld Journeys werden den Besuchern vom Take Festival diese Unter- und Abgründe nähergebracht. Die komplexen und vor allem negativen Auswirkungen der Mode auf die Gesellschaft und die Natur will Ursula Guttmann, freischaffende Künstlerin und Kuratorin, mit der Zusammenstellung von internationalen und österreichischen Werken thematisieren – ohne dabei auf Ästhetik und Humor zu verzichten.
Es soll versucht werden mit schwarzem Humor und vielleicht auch mit Sarkasmus, statt mit der moralischen Keule, an den Themenkomplex heranzugehen. Das passiert mit der Zusammenstellung der Werke und Stücke, ein Ganzes entsteht. Insofern hat man als Kuratorin eine ziemliche Machtposition inne: Man kann eine Geschichte erzählen. Es ist ganz wichtig, den Kontext, in dem die Einzelstücke dann als Gesamtheit gezeigt werden, mit den Künstlern abzusprechen.
Die Industrie denkt nur um, wenn die Konsumenten das wollen. Es geht ihnen ums Image.
Was interessiert dich an der Arbeit am meisten?
Die Grenzen. Viele der Werke zeigen Kontroversen auf und evozieren mitunter heftige Gefühle. Wie weit kann Kunst gehen? Das finde ich spannend.