Patricia Narbón: Energie über alle Kanäle

AFA_Patricia Narbón

Patricia Narbón: Energie über alle Kanäle

Patricia Narbón hat 2018 als eine von insgesamt fünf Modemacher_innen das Startstipendium erhalten, welches vom Bundeskanzleramt jährlich für den künstlerischen Nachwuchs in der Sparte Mode vergeben wird.

Der Geldpreis stellt eine Anerkennung und Förderung für das Schaffen junger Designer_innen dar und soll auch deren internationale Entwicklung vorantreiben.

Im Rahmen der AFA – Austrian Fashion Awards am 14. Mai wird Patricia Narbón gemeinsam mit anderen ihre Kollektion präsentieren. Patricia versteht Mode als Aufwertung des Alltags, als etwas Unerwartetes abseits des Gewohnten. Neben der Mode macht die Angewandte-Absolventin unter dem Namen Atzur auch Musik. Wir haben nachgefragt, was die multidisziplinär arbeitende Künstlerin bewegt:

 

Patricia Narbón

© Christoph Liebentritt

 

Was inspiriert dich?

Es spielt sich wirklich in meinem Kopf ab, wie eine andauernde Rede, ein lebhafter Traum. Und es wird von der Außenwelt beeinflusst, mit Elementen aus der spanischen Folklore, Natur, unerwarteten Begegnungen, Ereignissen aus der Vergangenheit, oder den Umständen, in denen ich mich im Moment gerade befinde. Es kann ein Lied sein, das eine Farbe triggert oder ein Geruch, der wie eine Textur aussieht. Und dann beginnt eine Geschichte zu entstehen.

 

Du machst auch Musik. Beeinflussen sich die beiden Disziplinen Mode und Musik oder trennst du sie streng?

In beiden Disziplinen musst du deine Seele öffnen, damit etwas Reales dabei herauskommt. Es gibt auch eine Art von disziplinierter Freiheit, ich trage immer zwei Skizzenbücher mit mir herum: eines für Mode und eines für Musik. Der kreative Prozess ist ähnlich und wenn ich von dem Einen abschalten muss, kann ich direkt in das Andere springen und das ist wunderbar, weil ich zu viele Ideen und zu wenig Zeit habe. Also ist das der beste Weg, den ich gefunden habe, um mich auszudrücken. Und wo vielleicht das eine an eine Grenze stößt, kann das andere wieder voranschreiten. In beiden Disziplinen ist es wichtig, dass man von Leuten umgeben ist, die den selben Vibe haben und ich habe das Glück, genau solche Leute um mich zu haben.

Mir ist jedes Detail meiner Arbeit wichtig und ich will auch weitgehend Kontrolle über alles haben, also kreiere ich die Musik für meine Fashion Shows selber und trage meine Styles auch auf der Bühne. Und in allererster Linie habe ich Spaß dabei und das ist wichtig, weil Spaß etwas so Essenzielles ist. Die Energie fließt durchgehend, also umso besser, über je mehr Kanäle man sie verbreiten kann.

Patricia Narbón

© Patrycja Stark

 

Was sind deine Lieblingsorte in Wien?

Meine Wohnung, die Altlerchenfelder Kirche, die Friedhöfe, die Donauinsel im Sommer, das Burggasse 24, MAK und Naturhistorisches Museum …und das Café Aragall beim Stephansdom. Mein Vater heißt Narbón-Aragall und der Besitzer ist aus diesem Teil der Familie, also bekomme ich immer Gratiskuchen!

 

Was steht als nächstes bei dir an?

Meine neue Kollektion kommt sehr bald heraus, Modeschauen, ein EP Release. Und wenn ich Zeit finde, ein Abstecher nach Hause.

 

Patricia Narbón

© Vrinda Jelinek

 

Take Festival
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