Raphael Caric: Modepuppen, Warrior Queens & Kaffee

Raphael Caric

Raphael Caric: Modepuppen, Warrior Queens & Kaffee

Raphael Caric ist 24 Jahre alt und studiert seit 2011 Modedesign auf der Universität für angewandte Kunst in Wien und er ist gemeinsam mit Marie Oberkönig für den diesjährigen Modepreis des Bundeskanzleramtes nominiert – kurz AFA Nominee. So das ist mal, was alle wissen.
Und nun berichte ich über den Besuch in seiner äußerst heimeligen Wohnung im 3. Wiener Gemeindebezirk und alles, was er mir bei einer Tasse Cappuccino erzählte.

Raphael ist in Fürth, Süddeutschland, als Sohn einer Kostümbildnerin geboren und hatte seit je her viel mit künstlerischem Gestalten, Zeichnen und Stoffen zu tun.

Seine Begeisterung dafür war, erzählt er, grenzenlos, denn er hat schon mit 14 Jahren sein komplettes Taschengeld für die Materialien ausgegeben, um sich eine Lederrüstung zu bauen. Früh wusste er, in welche Richtung er entwerfen möchte und was ihn inspiriert. Am liebsten arbeitet Raphael trotzdem intuitiv an der Modepuppe, obwohl er sehr gerne zeichnet.

In seiner Jugend eckte Raphael oftmals an, bis zu dem Tag, an dem er sein Studium an der Angewandten startete. Dort findet er sich bis heute richtig aufgehoben und arbeitet gerade fleißig an seinem Diplom. Momentan ist er jeden Tag in den Werkstätten der Wiener Kunsthochschule vorzufinden und beweist sich als tapferer Schneider. Neben seinem Studium arbeitet er als Stylist.

Unter seinen größten Vorbildern tummeln sich Dries van Noten, Christopher Kane, sowie das New Yorker Label Public School. Sein Leitbild ist Design follows Funktion. Deswegen interessiert er sich vermutlich so für Military-Looks. Raphael möchte ein neues Frauenbild schaffen. “Warrior Queen” soll sie sein. Er entwirft lieber Frauenmode, da Frauen sich mehr für Eleganz interessieren, meint Caric. Sein Zugang zum Frauenkörper ist sehr skulptural, er sieht ihn viel abstrakter als den Männerkörper. Aber ihm selbst ist Eleganz wichtig. Keineswegs möchte Raphael arrogant wirken und ihm ist wichtig, was andere denken. Anerkennung ist essentiell.

Seinen Lieblingskaffee bekommt Raphael zuhause und das beste Bier der Stadt offenbar im Kreisky im 7. Bezirk. Seine Lieblingsshops sind We Bandits (Theobaldgasse 1060 Wien) und Military Shop (Lerchenfelderstraße 1070 Wien). Manchmal geht Raphael gerne Bogen schießen. Sein größtes Hobby ist aber sein Beruf.

In der Zukunft möchte der Jungdesigner tragbare Mode machen, aber ihre Exklusivität wahren. Und wenn er nicht geworden wäre, was er jetzt ist, wäre er gerne Physiker.

Raphael Caric

 

 

Songül Sevinc
s.sevinc@gmx.at

fashion design, art, lifestyle