Sophie Csenar: Meat is Murder

Parcours_Sophie Csenar: Meat is Murder

Sophie Csenar: Meat is Murder

Sophie Csenar, Studentin an der Universität für angewandte Kunst, möchte mit ihrem Parcours Projekt Meat is Murder alten T-Shirts neues Leben einhauchen.

Das Bewusstsein gegen den Massenkonsum soll dadurch gesteigert werden. Die Besucher sind dazu aufgefordert, ihre alten T-Shirts mitzubringen und diese vor Ort von Sophie bedrucken zu lassen. Dadurch entstehen spannende Einzelstücke.

Im Interview erklärt Sophie Csenar, was es mit ihrem Projekt auf sich hat:

Corinna: Meat is Murder kann in manchen Augen als ziemlich extreme Aussage angesehen werden, wie bist du dazu gekommen gerade diese drei Wörter auf ein T-Shirt siebdrucken zu wollen?

Sophie: Ich denke, wir sind uns der Omnipräsenz von Tierprodukten im Alltag teilweise nicht mehr bewusst. Oft trifft man Tiere nur noch fragmentiert am Esstisch. Wir sehen die „glücklichen“ Tiere auf den Plakaten und die Gütesiegel auf den Verpackungen aber einen sehr wichtigen Fakt will die Industrie immer vor uns verstecken und das ist eben genau dieser: MEAT IS MURDER. Jemand musste sterben. Ich glaube darum geht es mir: Diesen Aspekt direkt anzusprechen ohne ihn schön zu reden.

C: Weltverbesserer – ein Schimpfwort oder ein Kompliment für dich?

S: Weltverbesserer hat mich bis heute noch keiner genannt – fänd ich aber ziemlich nice eigentlich, was gäb’s Schöneres?

C: Lebst du vegan?

S: Ja ich lebe vegan und hab das große Glück, in meinem Umfeld viele Freunde zu haben die diese Lebensphilosophie adaptiert haben und mit mir die schönen und schmerzhaften Momente durchleben.

C: Was ist deine persönliche “Best-Practice-Erfahrung”?

S: Ich würde jedem empfehlen, sich Dominion anzusehen.

Parcours_Sophie Csenar: Meat is Murder

Sophie Csenar © Valentina Schandl

C: Dein Tipp: Wie gehe ich gegen den übermässigen Kleiderkonsum vor bleibe aber dennoch im Trend?

S: Hmm… ich weiß nicht ob ich eine Ahnung von Trends und Fashion habe aber generell denke ich, der Anspruch des Individualismus und der Selbstdarstellung ist bei Second Hand Kleidung und durch Seiten wie willhaben viel besser erfüllt als bei Massenproduktion.

C: Wie wirkst Du dem Fast-Fashion Movement entgegen?

S: Ich versuche, durch dieses Projekt alten Kleidungsstücken eine neue Aufgabe zu geben. Ich wollte meine T-Shirts eben nicht neu kaufen und versuche, dass jedes Stück ein Unikat wird und vielleicht auch den oder die BesitzerIn tauscht.

C: Wenn ich deinen Kleiderschrank aufreisse – was finde ich vor?

S: Meine Freunde würden sagen: wahrscheinlich keinen BH (haha!) aber kommt darauf an, was ich performen will. Entweder ich brezel mich auf und trage einen Hauch von Nichts, oder aber ich trage alte Pullis in XXL mit Jogginghose. Dazwischen gibt es nichts. Alles in allem sind meine Sachen Diebesgut von Freunden und Familie, Flohmarktfunde und Second Hand Zeugs.

C: Das Take Festival ist vorbei, die Besucher reden über dich und dein Parcours Projekt. Welchen Satz willst du hinterrücks hören?

S: Haha! Am liebsten: “Jetzt sind wir alle vegan.” Aber vielleicht etwas realistischer: Ich will sie dazu inspirieren, einfach einen Diskurs zu starten.

Corinna Stabrawa
corinna.stabrawa@hotmail.com

I am a fashion-lover and traveler at heart. Exploring the world, promoting emerging talent and showing you products that I use to beautify myself is what I enjoy sharing.