Täschchen, Täschchen an der Hand

Täschchen, Täschchen an der Hand

Wodurch drückt sich unsere Persönlichkeit aus? Ist es unser Kleidungsstil, unsere Freunde oder vielleicht doch der Inhalt unserer Tasche?

In einer Welt so individualisiert wie unsere, erwischen wir uns oft dabei, in andere Leben eintauchen zu wollen. Seid mal ehrlich! Wer von euch hat noch nie die Musik über den Kopfhörern leiser gedreht, um andere belauschen zu können? Die Befriedigung etwas Geheimes, Intimes über andere, Fremde zu erfahren sitzt in den meisten Menschen. Genau diese Ebene des Voyeurismus wollen auch Designerin Julia Skergeth und Fotograf Christoph Liebentritt mit ihrem Parcours Projekt Show me what´s inside your bag and I tell you who you are erforschen.

Beide Künstler*innen legen großen Wert auf Kollaboration, die auf Motivation und Kreativität basiert. So nehmen sie sich für ihre Installation vor, das Innere der Taschen von Fremden und Freunden abzubilden. Begleitet von Fragen wie „Wie weit würdet ihr eine Person ihrer Tasche zuordnen können?“ oder „Was sagt der Inhalt einer Tasche über den Tragenden aus?“, wird die Fülle in Julias Taschen präsentiert.

Über die letzten Jahre sammelte Julia Skergeth ihre Inspirationen auf Reisen durch New York, London und Indonesien, wobei sie mittlerweile in Wien angekommen ist. Bei der Konzeption ihrer Kollektionen spielt sie mit einem Widerspruch: Minimalismus gepaart mit maximaler Anwendbarkeit. Die Arbeiten beider Kollaborationspartner teilen genau dieses äesthetische Merkmal. Liebentritts Leidenschaft und Profession verschmelzen ineinander – daraus ergibt sich eine Herangehensweise, die spontan dem Alltag entrissen wirkt. In seinen Werken vermittelt er einen melancholischen Sinn von Nähe und Intimität.

Das Duo wirkte das erste Mal in einem Shoot für das indonesische Magazin HIGHEND zusammen, eine Auswahl davon seht ihr oben.

 

Um meiner Theorie etwas nachzugehen, habe ich die beiden nach den Inhalten ihrer Taschen gefragt. Wie es da aussieht, seht ihr unten.

Vielleicht ist die Tasche ja wirklich ein Abbild des Selbst.

Ezgi Atas
ezgiatas29@hotmail.com