“Mode und Kunst soll nicht elitär sein”

“Mode und Kunst soll nicht elitär sein”

Kunst und Mode fusionieren. Kreativität fördern. Ein Netzwerk schaffen. All das ist “WEARETHEFACES“, eine neuartige Designagentur mit Sitz in Kopenhagen und Wien. Beim diesjährigen Take Festival haben sie ihre erste Kollektion vorgestellt, die nun im Rahmen eines Pop-Up-Events im Off-Space der Austrian Fashion Association erneut präsentiert und auch verkauft wird. Wir haben Hannah zum Interview getroffen um mehr über das Label, das bevorstehende Pop-Up-Event und ihre Erfahrungen am Take Festival zu erfahren.

Wer sind “WEARETHEFACES”?

Hannah: Wir sind eine Designagentur, gegründet von meiner Kollegin Amanda Karijord und mir. Wir haben uns dafür entschieden keine konventionelle Agentur zu sein. Es geht darum,  eine andere Herangehensweise zu finden, um Mode zu produzieren und zu definieren. Kann Mode auch Kunst sein und umgekehrt? Wann ist das so? Das sind die Fragen die wir uns stellen. Wir kommen beide aus der Modeindustrie und werden mit so vielen kreativen Leuten konfrontiert, auch aus der Kunst. Wir dachten uns, es wäre spannend mit diesen Leuten zu arbeiten. Wir projizieren die Arbeiten der Künstler auf Stoffe und kreieren somit tragbare Kunst.

Wie kommt es zu einer Zusammenarbeit mit den Künstlern?

Hannah: Wir suchen uns die Künstler selbst aus. Wichtig ist dabei, dass die Künstler vorher noch nicht in der Mode gearbeitet haben. Wir fokussieren uns darauf voneinander zu lernen. Für unsere erste Kollektion haben wir uns für Grafik-Designer entschieden. An der nächsten Kollektion arbeiten wir mit Künstlern aus der Malerei zusammen.

Wer sind die Designer hinter der ersten Kollektion?

Hannah: Wie gesagt haben wir uns bei der ersten Kollektion für Grafik-Designer entschieden – Anny Wang aus Schweden, Tim Lahan aus den Staaten und Felix Pfäffli aus der Schweiz. Alle haben unterschiedliche Arbeitsmethoden und daraus sind drei, in sich individuelle, Mini-Kollektionen entstanden.

Wie gingen die Grafik-Designer an das Verarbeiten der Stoffe heran? Immerhin haben sie davon ja keine Ahnung.

Hannah: Mit unserer Hilfe. Wir helfen die Ideen und Grafiken auf den Stoff zu bringen.

Ihr habt eure erste Kollektion auch am diesjährigen Take Festival präsentiert. Was hat sich seither getan und was ist euer Eindruck vom Take?

Hannah: Das Festival war eine super Möglichkeit für uns Feedback von vielleicht zukünftigen Kunden zu bekommen. Wir haben die Kleider ausgestellt und auch unser Virtual-Reality-Projekt. Die Leute waren jedenfalls sehr interessiert und man konnte sich mit anderen Kreativen vernetzen.

Virtual Reality?

Hannah: Ja, neue Technologien werden immer wichtiger und es  kam uns der Gedanke, etwas neues auszuprobieren. 3D-Welten zu erschaffen, in denen man sich die Kollektionen ansehen kann. Wir haben dafür die Künstler gefragt, wie sie sich ihre Kollektionen in einer 3D-Welt vorstellen. Für die Umsetzung haben wir mit dem Virtual-Reality-Lab in Kopenhagen zusammengearbeitet.

Ihr bezeichnet eure Mode als “Wearable Fashion”. Anziehen kann man ja vieles.

Hannah: Mode und Kunst sollte keine elitäre Angelegenheit sein. Sie sollte offen zugänglich sein. Unsere Mode ist einfach Streetwear und wird dadurch in die Welt hinausgetragen.

Ihr habt bald euer Pop-Up-Event in der Austrian Fashion Association. Was erwartet einen dort?

Hannah: Im Vordergrund steht sicher uns persönlich kennen zu lernen und unsere Geschichte zu hören. Man hat erstmals auch die Möglichkeit, die Kollektion anzuprobieren und zu kaufen. Außerdem gibts was zu trinken und Musik ;).

Kann man eure Kleidung nur exklusiv bei euren Pop-Up-Events kaufen?

Hannah: Nein, uns gibts auch online. Im Moment verkaufen wir nur an Privatkunden, um die Preise niedrig zu halten. Siehe: www.wearethefaces.com

 

Bilder der ersten Kollektion

 

 

Die Kollektion und das Virtual-Reality-Projekt sind vom 08.07. bis 09.07. im Off-Space der Austrian Fashion Association, in der Lindengasse 27, 1070 Wien zu sehen.

Zum Event gehts —> HIER

 

 

Christoph Jelinek
cjelinek.cj@gmail.com

Journalism and New Media Student, Editor, Fashion and Culture Enthusiast