Wenn es einfach so passiert

Nightfall

Wenn es einfach so passiert

Die Modetalente Jana Wieland und Ferrari Zöchling zeigen ihre aktuellen Kollektionen im Rahmen der departure Fashion Night beim diesjährigen Take Festival. Vorab haben sich die aufstrebenden Designerinnen unseren Fragen gestellt.

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Jana Wieland ist nicht nur für die coolen Samtroben in einem der Take Sujets verantwortlich, sondern modelt auch noch selbst für ihr Label. Im Gespräch verrät sie ihre Geheimnisse für kreative junge Menschen und gegen Fast Fashion.

Was wirst du bei der departure Fashion Night zeigen?

Es wird sehr finster, die jüngste Kollektion heißt ja auch Nightfall. Aber ich will mich saisonal nicht festlegen und nur Kollektionen machen, die sich nicht ausstechen, sondern ergänzen. Ich werde also eine Mischung aus meinen zwei Kollektionen für 2017 präsentieren.

Ist das auch dein persönliches Rezept gegen Fast Fashion?

Ja genau – etwas zu schaffen, das saisonunabhängig ist, zeitgenössisch, aber auch Zeit überdauert.

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Warum hast du dich bei deiner Kollektion, die auch auf dem Take Sujet zu sehen ist, für Samt entschieden?

Auch aus diesem Grund. Es ist ein zeitloses Material, auf das ich gestoßen bin, ohne danach zu suchen. Es hat in diesem Moment eine ganz bestimmte Stimmung von mir widergespiegelt. Vom Material gehe ich dann erst weiter zur Form der Stücke.

Gibt es ein Credo, das du in deiner Karriere beherzigt hast, und an andere Kreative weitergeben würdest?

Vertrauen zu haben, dass Dinge passieren. Ich könnte dir nicht sagen, wie es funktioniert hat, es hat sich alles so ergeben. Auch noch wichtig finde ich: Wenn man seine Leidenschaft, wie ich die Mode, zum Beruf macht, muss einem bewusst sein, dass man auch ein Hobby verliert.

 

Romana von Ferrari Zöchling arbeitet am liebsten mit anderen Künstlerinnen zusammen, wie beim Projekt Helmut und für ihre aktuelle Kollektion. Bei der departure Fashion Night zeigt sie Stücke, die in Kollaboration mit Marianne Vlaschits Stoffdesigns entstanden sind. Ihr Shop/Atelier in der Kirchengasse im 7. ist alles andere als unordentlich.

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Die neue Kollektion ist innerhalb von zwei Monaten entstanden, nachdem Marianne Vlaschits Designs bei dir angekommen sind. Eine sehr intensive Arbeitsphase vermute ich mal? Wie gehst du vor?

Ideen sind immer vorhanden. Die tatsächliche Umsetzung fängt mit dem Dialog an. Am schwierigsten ist immer der Anfang, es fällt aber durch die Kollaboration leichter.

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Du kollaborierst immer schon gern mit anderen zusammen.

Seit der Gründung von Ferrari Zöchling vor vier Jahren, beginnt jede Kollektion mit dem Austausch mit einer Künstlerin. Wichtig dabei ist das gegenseitige Vertrauen in die Fähigkeiten des anderen und die Offenheit dafür, durch eine Kollaboration ganz Neues entstehen zu lassen.

Vlaschits hat sich für ihre Stoffdesigns mit dem Klischee des unordentlichen Künstlerinnen-Ateliers beschäftigt. Bei dir ist es doch sehr ordentlich!

Ja, für mich ist Organisation sehr wichtig. Da alle Werkzeuge immer am selben Platz sind, gibt mir das für den Schaffensprozess Freiheit.

Welche Ausstellung hast du dir als letztes angesehen?

Ich war im Mumok, bei “Oh… Jakob Lena Knebl und die mumok Sammlung”. Museen und Ausstellungen geben Inspiration. Vor allem auf Reisen nehme ich mir gerne Zeit dafür.

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Fotos Jana Wieland: © Darius Lucaciu / Julian Burlacu

Fotos Ferrari Zöchling: © Lisa Edi

Pia Gärtner
pia_gaertner@yahoo.de