
26 Aug “Wien ist langsam”
Das Designerduo “SAGAN Vienna”, bestehend aus Tanja Bradaric und Taro Ohmae, haben bei den diesjährigen Austrian Fashion Awards den erstmals vergebenen Accessoires Award von “Wien Products” gewonnen. Damals fungierten sie noch als “Bradaric Ohmae”, änderten den Namen aber kurz darauf zu “SAGAN Vienna”. Gründe genug, um bei den beiden nachzufragen.
Ihr habt bei den diesjährigen Austrian Fashion Awards den “WIEN PRODUCTS Accessoires Award” gewonnen. Welchen Einfluss hat das auf eure Karriere?
SAGAN Vienna: Es ist schon eine Ehre für uns, so einen Preis zu gewinnen. Wir bekommen dadurch die Möglichkeit, im Herbst an zwei großen internationalen Ausstellungen teilzunehmen – MAISON&OBJET in Paris vom 2. – 6. September und WIENER KUNSTHANDWERK im Marucube, Marunouchi Building in Tokio vom 25. – 26. Oktober.
Klingt vielversprechend. Wie hat es euch am Take Festival gefallen?
Der Mix aus Mode, Kunst und Lesungen hat uns sehr gut gefallen!
Euer Labelname “Bradaric Ohmae” ist Geschichte. Warum habt ihr euch für einen neuen Namen entschieden?
Nachdem wir uns in den letzten vier Jahren in Bezug auf Kreativität und Konzept sehr weiterentwickelt haben, war es an der Zeit unseren Namen zu ändern und somit einen größeren Bezug zu globalen und neuen Märkten herzustellen.
Der Name “Bradaric Ohmae” war damals eine sehr spontane Entscheidung und bezog sich mehr auf uns als Designer und weniger auf unsere Produkte. Wir denken, dass wir immer mehr zu einer Marke heranwachsen und daher musste ein Label-Name her, der das verkörpert.
“Sagan” heißt übersetzt “Das linke Flussufer”. Was assoziiert ihr damit?
Der Name stammt aus dem Japanischen und bezieht sich auf Rive Gauche (frz.) und bedeutet “Linkes Ufer”, was man mit einer früheren Ära aus Paris in Verbindung bringt – das Paris der Künstler, Schriftsteller und Philosophen. Eine Art Gegenkultur und künstlerische Lebensweise.
Mit unseren Kollektionen möchten wir ebenfalls weg vom Mainstream. Diese Eigenart und Ungleichheit stimmt mit unserer Philosophie als Designer überein. Wir möchten Geschichte und kulturelle Diversität zum Ausdruck bringen und ein grenzenloses Gefühl hervorrufen.
Wie ist es für euch als Modedesigner in Wien zu arbeiten?
Wien ist langsam.
Wäre es für euch dann nicht einfacher in einer Modemetropole zu leben?
Ja und Nein. Jede Stadt bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich.
Ihr beide habt Praktika bei “Chloé” und “Balenciaga” in Paris gemacht. Wie war’s und welchen Einfluss hat diese Erfahrung auf euch als Designer?
Diese zwei Unternehmen haben sehr unterschiedliche Herangehensweisen. Es war auf jeden Fall eine Bereicherung für uns dort zu arbeiten. Es hat uns gezeigt, dass es möglich ist, seinen eigenen Weg zu finden, darauf zu fokussieren und somit auch Erfolg zu haben.
Wer sind eure Lieblingsdesigner?
Martin Margiela und Issey Miyake
Wo trifft man euch nach Feierabend?
Fotos: © Jork Weismann