Eva Wielandner
Tragen wir bereits ein Totenhemd ? … Oder leben wir schon ein bisschen?
In ihren aktuellen Arbeiten befasst sich die Künstlerin mit dem unausweichlichem Thema Tod und dem Versuch, mehr als ein „Carpe Diem“ entgegenzusetzen. Ist das möglich?
Jean Amery bemerkte schon, „… das Leben sei der Bau eines Hauses, das pünktlich zum Richtfest abgerissen wird“. Dieser Wahrheit kann man nicht entgegentreten …
Hintergrund und Prägung: Unter der permanenten Melancholie der letzten Ruhestätte aufgewachsen – in unmittelbarer Friedhofsnähe -, sind Kindheitserinnerungen für die Künstlerin auch: festliche Trauermusik am Sonntag und geheimnisvolle rote Lichter am Abend. Bunte Seide mit Gold. Herrliches Schwarz. Weihrauch. Nüsse für die Raben. Erde für die Reisenden. Glockenläuten für alle. Sehnsucht, Schmerz und Rosen.
Das Take-Parcours-Projekt der Künstlerin bietet dem Betrachter ein Erlebnis für alle Sinne. Im Vordergrund steht der Hinweis auf die Wahl und Möglichkeit, das Leben zu gestalten. Im Hinblick auf die Deadline – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Spiel auf Zeit. Als starkes Element im Raum: Schrift und Text unerwartet und versöhnlich als Gegenwehr zur Sprachlosigkeit. Die Rauminstallation „Ein Totenhemd? … das Leben feiern“ versucht für kurze Augenblicke, das Leben zum Fest zu machen. Wir sind die Zeremonienmeister.
Das Leben ist ein Fest.
Gerhard Vladar
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